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Leuchter An Händen Und Füßen


Иво

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Leuchter an Händen und Füßen

Vortrag, gehalten von Beinsa Duno

am 6. August 1937

um 5 Uhr morgens

im Rila-Gebirge

Die heutigen Menschen müssen die Dinge richtig verstehen lernen. Ein richtiges Verstehen führt zur Erneuerung. Der menschliche Geist braucht eine ständige Erneuerung. Um dieses Ziel zu erreichen, muss man jeden Tag seiner Erkenntnis Neues hinzufügen. Seit jeher reden die Menschen von der Liebe, aber wenn ihr sie fragt was Liebe ist, werdet ihr so viele unterschiedliche Antworten bekommen wie es Menschen auf der Erde gibt. In ihren Ansichten über die Liebe sind sich die Menschen nicht einig. Auch in Bezug auf den Glauben sind sie verschiedener Meinung, ebenso was die Hoffnung betrifft. Überhaupt: Die Menschen leiden darunter, dass jeder die Dinge anders sieht. Und zwar deswegen, weil jeder sein eigenes Verständnis als maßgebend durchsetzen will. Wenn der Mensch seine Augen öffnet, erschafft er die Welt nicht, sondern sieht sie so, wie sie in Wirklichkeit ist. Ständen die Dinge so, dann hätten die Menschen einheitliche Ansichten. Doch was geschieht: Wenn der Künst­ler eine Gegend zu malen beginnt, stellt er sie in Farben dar, die der Wirklichkeit nicht entsprechen. Wenn ihr über einen bestimmten Menschen redet, sagt ihr, dass er sehr gut oder sehr schlecht sei. Aber das stimmt nicht. Warum? Weil ihr ihn mit menschlichen Maßstäben messt. Bei dem Vergleich mit einem Engel werdet ihr nicht sagen können, ob er ein guter oder ein schlechter Mensch ist.

Was konkret bedeutet das Wort „gut“? Das Gute ist eine wichtige Nahrung für die Seele. Das Gute steht in Bezug zum Schlechten. Wenn aber der Mensch gleichzeitig Gutes und Schlechtes als Nahrung zu sich nimmt, wird er durcheinander kommen. Zum Beispiel: Solange er reines Gebirgswasser trinkt, befindet er sich in seinem natürlichen Zustand; beginnt er jedoch von Zeit zu Zeit Schnaps, Wein, Rum und andere alkoholische Getränke zu sich zu nehmen, verletzt er seinen natürlichen Zustand. Der Mensch muss nüchtern sein, um den natürlichen Zustand seiner Seele, seiner Gedanken und Gefühle zu bewahren. Ihr habt einen Freund, mit dem ihr euch gut versteht und befindet euch in einem natürlichen Gefühlszustand. Euer Freund möchte, dass ihr ihm eine stattliche Summe Geldes leiht, wobei er verspricht, sie bald zurückzuzahlen. Ihr lei­ht ihm das Geld, aber er zahlt es nicht zurück. Warum? Aus zwei Grün­den: Erstens denkt er, dass er das Geld als euer Freund zurück­zahlen kann, wann immer er es wünscht; zweitens denkt er, dass es egal sei, ob sich das Geld bei ihm oder bei euch befindet. Dieses Verhalten zermürbt aber den natürlichen Zustand eurer Gefühle ihm gegenüber. Schließlich streitet ihr euch. Was bringt euch dieser Streit? Ein neues Ge­fühl - Feindseligkeit, Hass. Also wurde das Al­te durch etwas Neues ersetzt – eine neue Schwiegertoch­ter ist gekommen. Das Gute ist die erste Gemahlin des Menschen – das Schlechte die zweite, schlechte Gemahlin. Das Gute ist der erste, gute Gemahl und das Böse- der zweite, schlechte Gemahl. Das bedeutet, dass sich das Gute mit dem Schlechten verheiratet. In diesem Sinn vermählt sich der Mensch mehrere Male am Tag: mal mit dem Guten, mal mit dem Schlechten.

Wofür steht die Vermählung? Die Vermählung ist ein Vereinigungsge­setz. Diese Verbindung muss ständig, immer wieder neu hergestellt werden. Genauso wie das Leben, ist auch die Vermählung ein kontinuierli­cher Prozess. Wenn der Mensch das Gute heiratet, muss er das Schlechte aus seinem Leben verbannen. Warum? Weil das Gute das Böse ausschließt. Aber auch das Böse verbannt das Gute. Das bedeutet, dass Gut und Böse zwei Dinge sind, die sich gegenseitig ausschließen. Manchmal ist der Mensch mit dem Guten unzufrieden. Das Böse kommt ihm dabei zu Hilfe und bringt ihn auf den rechten Weg. Das Böse sagt zum Guten: „Es gibt einen Menschen, der mit dir unzufrieden ist. Ich bitte dich, schick ihn zu mir.“ Das Gute schickt den Unzufriedenen so­fort zum Bösen. Sobald er zu seufzen und zu leiden beginnt, sagt das Gute: „Schick diesen Menschen zu mir!“ Das Böse bringt ihn ins rechte Gleis zurück. Zwei Schulen gibt es auf der Welt: Die Schule des Guten und die Schule des Bösen. Wenn ein Schüler mit der Schule des Guten unzufrieden ist, schickt man ihn sofort in die Schule des Bösen. Und um­gekehrt, wenn ein Schüler mit der Schule des Bösen unzufrieden ist, wird er sofort in die Schule des Guten geschickt. Die zwei Schulen leisten sich gegenseitige Dienste.

Als Schüler müsst ihr ein richtiges Verständnis haben. Was versteht man darunter? Ganz einfach! Ein Wort richtig zu verstehen bedeutet, ihm nur jenen Inhalt zu geben, den es hat. Zum Beispiel sagt jemand: „Ich bin ein Herrscher!“ Das bedeutet: Jeder, der zu mir kommt, muss mir dienen und meine Befehle genau ausführen. „Ich bin ein Diener.“ Das wiederum bedeutet: Ich bin ein Mensch, der alles aus­führt, was man ihm aufträgt. Ich habe keine eigene Meinung. Wenn ihr also von euch behauptet, dass ihr ein Herrscher seid, fragt euch selbst, ob man euren Worten folgt. „Aber ich bin ein Diener.“ Wenn du ein Diener bist, frag dich, wem du dienst.

Von den Menschen wird das richtige Verstehen verlangt! Falsches Verstehen verdirbt die guten Taten. Ein englischer Archäo­loge fand eine Münze, auf der sich eine wertvolle Aufschrift befand, aber weil sie verschmutzt war, konnte man das Geschriebene nicht lesen. Als bequemer Mensch machte er sich nicht selbst die Arbeit sie zu säubern, sondern gab sie seinem Diener, damit er diese Arbeit verrichte. Der Diener nahm die Münze, schaute sie von beiden Seiten an und sagte sich: "Vermutlich will mein Herr, dass ich sie soweit säubere bis sie glänzt und er sehen kann, was für eine Münze das ist.“ Er säuberte sie sorgfältig und als er sah, dass die Münze leuchtete weil sie aus Gold war, brachte er sie freudenvoll seinem Herrn und sagte: „Mein Herr, ich habe die Münze so gut gereinigt, dass sie funkelt!“ Der Archäologe schaute die Münze an und sagte mit Bedauern: „Ja, du hast sie besser gereinigt als du solltest - du hast auch die Aufschrift auf ihr abgewetzt. Die Münze war nicht wegen dem reinen Gold wertvoll, sondern wegen ihrer Aufschrift; sie war es, die ihr ihren Wert gab.“

Die heutigen Menschen machen den gleichen Fehler wie der Diener des Archäologen. Wenn sie einen ihrer Cha­rakterzüge verbessern wollen, schrubben sie ihren Charakter müh­sam, bis er glänzt. Wenn er glänzt, freuen sie sich, dass sie rei­nes Gold sind, aber zusammen mit ihren unreinen Charakterzügen haben sie auch das abgewetzt, was Gott seit ihrer Schöpfung auf sie geschrieben hat. Nachher gehen sie glücklich und zufrieden zu Gott um ihm zu zeigen, wie sauber und leuch­tend sie sind. Doch für Gott ist es unwichtig zu sehen, dass ihr aus reinem Gold gemacht seid - das weiß er. Für ihn ist die Aufschrift auf dem Gold wichtig. Für den Menschen wäre es besser als Sünder mit seinen Schwächen vor Gott zu treten als rein und glänzend, aber inhaltslos und als ein unbeschriebenes Blatt. Wenn der Mensch auf die Erde gekommen ist, muss er zufrieden mit seiner Aufschrift sein. Das bedeutet nicht, dass er selbst etwas auf sich schreiben soll, sondern dass er dasjenige bewahren soll, was Gott ursprünglich in seine Seele geschrieben hat. Der Mensch ist eine archäologische Münze, die Gott ganz am Anfang geprägt hat. Während seines Wachstums- und Entwicklungsprozesses hat sich der Mensch beschmutzt und gereinigt, aber trotzdem haften immer noch unbrauchbare Partikel an ihm, die von dem Terrain künden, das er durchwandert hat. Heutzutage steht ihm die Aufgabe bevor, sich zu reinigen, ohne sich abzuwetzen, ohne die Aufschrift zu entfernen. Wunderschöne Sachen stehen auf euch geschrieben! Löscht sie nicht! Muss etwa der Schüler das Wissen tilgen, das er von seinem Lehrer erworben hat? Wenn er bewusst das Wissen löscht, welches ihm der Lehrer mit Liebe anvertraut hat, so zeugt das davon, dass er dem Stolz einen Platz in sich eingeräumt hat. Stolz ist eines der unbrauchbaren Partikel auf seiner Münze. Ihn muss man tilgen und nicht das Wissen.

Ein junger Bursche liebt ein Mädchen. Er schreibt ihr Liebesbriefe, nennt sie einen Engel, Göttin, aber nachdem er sie heiratet, nennt er sie einen Teufel. Wie wurde sie zum Teufel? Warum hat er ihr früher das Wort „Engel“ aufgeprägt, und nach einiger Zeit dieses Wort wieder ge­tilgt und es durch das Wort „Teufel“ ersetzt? Warum glaubt der Mann, sobald er geheiratet hat, nicht mehr an seine Liebste? Er schreibt ihr eine Reihe negativer Eigenschaften zu und beschmutzt sie, bis sie sich schließlich entscheidet, ihn zu verlassen. In dieser Situation sind beide voneinander unzufrieden. Warum haben sie geheiratet und warum haben sie sich getrennt? Ihr wundert euch immer noch, wie es möglich ist, dass ein Mann und eine Frau, die sich geliebt haben, jetzt voneinander enttäuscht sind. Ihr braucht euch nicht zu wundern. Auch ihr be­findet euch in der gleichen Situation in Bezug auf die Erstursache. Ihr seid aus der Erstursache hervorgegangen um ihren Willen zu erfüllen, ihr seid auf die Erde gekommen um zu arbeiten, aber wenn die Dinge nicht nach eurem Wunsch verlaufen, seid ihr mit euch selbst, mit eurem Leben und den Umgebenden unzufrieden. Wenn ihr mit euch unzufrieden seid, seid ihr auch mit Gott unzu­frieden. In diesem Fall kann auch er nicht mit euch zufrieden sein.

Was muss die Frau machen, wenn ihr Mann ihr eine Reihe negativer Eigenschaften zuschreibt? Oder was muss der Mann machen, wenn ihm seine Frau negative Eigenschaften zuschreibt? In diesem Fall müssen sowohl der Mann als auch die Frau wie Sokrates* handeln, zu dem ein Physiognom** kam und bei ihm viele negative Charakterzüge herausfand. Als Sokrates Schüler den Physiognomen so reden hörten, entrüsteten sie sich über sein Verhalten. Sokrates jedoch antwortete ruhig, ohne Entrüstung: „All das ist wahr. Früher war ich einmal so, aber Kraft meines Willens überwand ich meine Schwächen. Heute lebe ich ein neues, reines Leben.“ Das ist der rechte Weg zur Lösung dieser Frage. So muss es die Frau ihrem Mann sagen, oder der Mann seiner Frau.

Oft wird unter den Gläubigen die Frage nach dem Kreuz gestellt – was es darstelle und ob es verehrt werden müsse. Wenn man diese Frage stellt, so versteht man sie nicht. Das Kreuz symbolisiert den Glauben, der Anker - die Hoffnung und das Herz – die Liebe. Derjenige, der Glauben hat, trägt das Kreuz in sich. Das Kreuz überwindet die Schwierigkeiten

im Leben. Es spornt den Menschen zum Erwerb von Wissen und Weisheit an. Die Menschen haben Angst vor dem Kreuz, weil sie es mit Leiden verbinden. Sie wissen nicht, dass Leiden eine Welt, ein sakrales Gebiet sind, die mit dem Kreuz nichts zu tun haben. Leiden eröffnen dem Menschen den Weg zur göttlichen Weisheit, zum Erkennen der Ge­heimnisse des Lebens und der Natur. In diesem Sinne bringen Lei­den dem Menschen großes Wohl. Auf der Erde sind die Leiden

vorübergehend. Auch die Sünde ist vorübergehend. Das Schlechte an der Sünde besteht darin, dass sie das Schöne, das Großartige, was in der menschlichen Seele verzeichnet worden ist, auslöscht. Die Sünde tilgt das Göttliche im Menschen. Freut euch, dass Sünde und Verbrechen vorübergehend sind! Sie gehen vorbei, verlassen den Menschen und er bleibt rein zurück, so wie er ursprünglich gewesen ist.

Muss man das Kreuz tragen? Wenn ich die Menschen beobachte, sehe ich, dass sie nicht nur eines, sondern viele Kreuze tragen. Der Mensch kann viele Kreuze tragen – wichtig ist jedoch, dass er Glauben hat. Das Kreuz ist ein Symbol für den Glauben, den der Mensch in sich trägt. Demnach ist jeder Mensch ein lebendiges Kreuz. Weil er das nicht versteht, meint er, dass man das Kreuz nicht verehren sollte. Das bedeutet, dass er sich gegen sich selbst auflehnt. Der Mensch beschmutzt und reinigt das Kreuz selbst: Wenn er nicht gut lebt – verunreinigt er es; wenn er gut lebt – reinigt er es. Das Kreuz befindet sich im einzelnen Menschen. Es ist nicht außerhalb von ihm. Mensch ist, wer glaubt, wer hofft und liebt.

Die Menschen der heutigen Zeit müssen sich von den Menschen der Vergangenheit, aus der Heidenzeit, unterscheiden. Heutzutage sind sie keine Kinder mehr, wie sie es einst waren. Sie sind ein wenig erwachsener geworden und folglich muss sich auch ihr Verstand von dem der vergangenen Epochen unterscheiden. Ihr müsst also, wenn die Frage über das Kreuz aufgeworfen wird, sowohl seinen inneren als auch seinen äußeren Sinn verstehen. Äußerlich symbolisiert es den Glauben, und innerlich – die Weisheit. Das in­nere Verständnis des Kreuzes schließt das Verstehen aller Menschen und aller Völker mit ein. Das Kreuz ist überall im Leben notwendig. Apostel Paulus sagte: „Ich aber will mich des Kreuzes Jesu Christi rühmen.“ (Gal.6:14) Wer den Sinn dieses Kreuzes versteht, muss Chris­tus lieben. Wer das Kreuz versteht, muss eine weiche, reine Sprache haben wie das reine Bergwasser, wie der erste Strahl des Lichts. Die Menschen diskutieren über das Kreuz, weil sie ihr eigenes Kreuz – das menschliche meinen, und daher stammen die Missverständnisse im Leben. Es gibt noch ein anderes Kreuz – das gött­liche. Die Sünden, die Verbrechen, die abwegigen Ansichten der Menschen – das ist das menschliche Kreuz, von dem sich die Menschen selber befreien müssen. Wenn der Mensch nach Reichtum und Macht strebt, um über andere zu herrschen, so schafft er sich damit ein Kreuz, an dem er schwer zu tragen hat. Auf diese Weise leidet und rädert sich der Mensch selbst. Über dieses Kreuz steht in der Bibel: „Verflucht ist jeder, der am Pfahl hängt.“ (Gal.3:13) Wenn sie sich nicht lieben, schaffen sich die Leute selber Kreuze, an denen sie sich rädern. Und bei alldem sprechen sie von Liebe. Wenn sie sich lieben, wo ist dann ihre Liebe, ihr Glaube und ihre Hoffnung? Christus sagte: „Wer nicht sein Kreuz nimmt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein." (Luk.14:27)

Als Schüler müsst ihr an euch selbst arbeiten, um euch von dem Kreuz zu befreien, das der Teufel auf euren Rücken gelegt hat. Wenn ihr nicht richtig denkt, meint ihr, dass euch dieses Kreuz von Gott auferlegt wurde und rühmt euch mit ihm. So rühmt sich auch der Mörder mit seinem Kreuz. Wenn er jemanden ermordet hat, versteckt er sein Messer und sagt: „Ich bin ein Held! Ich habe meinen Feind mit meinem Kreuz bezwungen.“ Wirklich, auch das Messer ist ein Kreuz, aber ein teuflisches. Solange er an sein Messer glaubt, trägt der Mensch ein Kreuz, das ihm der Teufel auf seinen Rücken gelegt hat. Befreit euch von diesem Kreuz und nehmt stattdessen das Kreuz Christi an. Über dieses Kreuz hat Christus gesagt: „Meine Last ist leicht.“ (Mat.11:30)

Macht jeden Tag Versuche um zu sehen, über welche Macht und Vernunft ihr verfügt. Wenn jemand zu euch kommt und euch sagt, dass ihr ein schlechter Mensch seid, ein Ungebildeter, ein Geizhals, dann seid ihm nicht böse, seid nicht beleidigt. Hört ihn ruhig an und erwidert: „Danke für die süßen und wunderschönen Worte, die du mir gesagt hast. So eine angenehme Rede habe ich bis jetzt noch nie gehört.“ Wenn du das sagst, fließt Honig von deinen Lippen. Ihr werdet meinen, das sei nicht wahr. Die Rich­tigkeit dieser Worte steckt hinter dem Effekt, den sie produzieren. Wenn ihr so zu diesem Menschen sprecht, überreicht ihr ihm Süßes und Ho­nig von euch selbst, und nehmt ihm das Bittere weg. Auf diese Art und Weise transformiert ihr die negativen Kräfte in positive. Es wird nicht viel Zeit vergehen, und der gleiche Mensch wird milder, wird angenehm zu sprechen beginnen. Dadurch ermöglicht ihr, dass vom Mund dieses Menschen Honig fließt.

Auf diese Art und Weise kann man den Zustand der Men­schen transformieren. Wenn ihr diesem Menschen in seiner Sprache antwortet, dann fügt ihr euch selbst großen Schaden zu. Ihr nehmt sowieso den Zustand sowohl der guten als auch der schlechten Leute auf. Wenn ein schlechter, sündiger Mensch zu euch kommt, fühlt auch ihr euch sündig. Wenn ein Guter kommt – werdet auch ihr gut. Wenn ein Missgelaunter kommt, werdet auch ihr missgelaunt. Kommt ein Gutgelaunter, so werdet auch ihr gutgelaunt. Sowohl der eine als auch der andere Zustand sind fremde Zustände. Ihr müsst diese Zustände unterscheiden um zu wis­sen, welcher der eure ist und welcher nicht. Wenn es um die Quelle geht, so kann sie niemand für etwas anklagen. Die Quelle fließt – keiner kann ihr etwas hinzufügen, keiner etwas wegnehmen. Jemand wird sagen, er hätte eine Flasche Wasser hineingegossen und so der Quelle etwas von sich hinzugefügt. Nichts hat er hinzugefügt! Dieses Wasser hat er von der gleichen Quelle genommen. Das bedeutet, dass man der Quelle kein Verbre­chen anhängen kann. Die Quelle ist das Oberhaupt der Dinge.

Daher begeht das Oberhaupt keine Verbrechen. In diesem Sinne können weder der Vater noch die Mutter, noch der Reiche, noch der Arme Verbrechen begehen. Wenn der Reiche Fehler gemacht hat und verarmt ist, kann er irgendein Verbrechen verüben. Und der Arme – wenn er Fehler gemacht hat und beginnt reich zu werden, kann er auch irgendein Verbrechen verüben. Zum Beispiel: Wenn ein reicher Vater seinen Reichtum den Ar­men gibt und seine Töchter und Söhne um das Erbe bringt, so wird er in ihren Augen zu einem Verbrecher, zu einem dummen Vater. Wenn der Arme stiehlt, um seinen Kindern finanzielle Mit­tel geben zu können, um sie abzusichern, so wird er für sie zu einem guten und klugen Menschen. Das sind Situationen, die wir im menschlichen Leben antreffen, aber sie haben nichts mit der göttlichen Ordnung zu tun.

Die göttliche Ordnung der Dinge schließt persönliche Fragen aus. „Bin ich gut?“ Das ist eine persönliche Frage. „Bin ich schlecht?“ Auch das ist eine persönliche Frage. Wenn ihr lernt, seid ihr gut. Solange ihr bei diesem Nebel auf den Berg geklettert seid, um der Lehre zuzuhören, seid ihr gut. Und ich bin gut, weil ich gekommen bin um euch zu lehren. Nur eins wird von uns verlangt: Sowohl ich als auch ihr sollt gut sein, sollt den Willen Gottes erfüllen. Wann kann das geschehen? Noch jetzt, ohne irgendeinen Aufschub. Leben wir in Gott und er in uns! Verherrlichen wir seinen Namen! Gottes Wille soll geschehen, Got­tes Reich auf Erden kommen! Das müssen wir uns alle wünschen! Wie Gott für sich anerkannt hat, dass wir gut sind, so müssen auch wir seine Güte und Vollkommenheit anerkennen und alles in uns op­fern, um seinen Willen zu erfüllen. In der Erfüllung von Gottes Willen bestehen eure Vervollkommnung, die Rettung eurer Seelen und der Erwerb großartiger göttlicher Güter.

Stellen wir nun alles an seinen Platz! Das Kreuz repräsentiert die menschlichen Arme, der Anker – die menschlichen Beine, und das Herz – den menschlichen Kopf. Mit den Armen glaubt der Mensch, mit den Beinen hofft er und mit dem Kopf liebt er. Mit den Armen arbeitet der Mensch, mit den Beinen geht er und mit dem Kopf denkt er. Der Kopf stammt vom Herzen ab. Deswegen wird gesagt, dass das Herz die Mutter des menschlichen Verstandes sei. Das ist der Grund, warum Verstand und Herz des Menschen miteinander verbunden sind. Der Verstand ist der geliebte Sohn des Herzens. Das Herz ist die göttliche Mutter, die alles in der Welt gebiert.

Wenn der Mensch seinen Arm erhebt, so drückt er damit jenes Prinzip in sich aus, das ihn anhält zu denken, zu arbeiten und schöpferisch tätig zu sein. Die Arme repräsentieren das Kreuz, welches sowohl die guten Sachen, als auch die traurigen und die Leiden hervorbringt. Die Leiden stammen von den schöpferischen Prinzipien im Menschen ab. Wer schöpferisch tätig ist wird unbedingt leiden. Als Gott die Welt erschuf, schuf er gleichzeitig auch das Kreuz.

Spannt jetzt euer Herz zur Arbeit an, damit es eurer Seele dient und nicht eurem Verstand. Eure Beine mögen eurem Geist dienen. Eure Arme und Beine mögen zusammen dem Allmächtigen dienen, von dem ihr abstammt und zu dem ihr zurückkehrt. Spannt euer Herz und den Verstand, die Arme und die Beine, den Geist und die Seele in die Arbeit ein – damit ihr Gottes Willen erfüllt, damit Gottes Reich komme wie im Himmel so auf Erden.

Und nun, da wir gut, gläu­big, liebend und voller Hoffnung sind – machen wir uns auf den Weg, um Gottes Willen zu erfüllen!

Jetzt wünsche ich euch, dass euch, nachdem ihr vom Gipfel heruntergestiegen seid, so viel Honig vom Mund tropft, dass sich alle Bienen um euch versammeln, um einen Teil des Honigs in ihre Bienenkörbe zu tragen. Jede Biene soll auf ihren Bienenkorb schreiben: „Das ist der Honig, der aus dem Mund der Gläubigen fließt.“

Ich wünsche euch, dass Honig nicht nur aus eurem Mund, sondern auch aus euren Herzen, Köpfen und Seelen fließt. Ich wünsche euch, dass Honig auch aus eurem Geist fließt und sich überall wie ein wunderbarer Balsam zur Heilung der Menschheit verbreitet!

"Gott ist Geist und wer sich vor ihm verneigt, soll sich in Geist und Wahrheit vor ihm verneigen!“

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*Alle Zitate stammen aus „Die Bibel. Altes und Neues Testament“, Einheitsübersetzung 1980, Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart

* Sokrates (469-339 v.Chr.) - hervorragender altgriechischer Philosoph. Er schuf das Vorbild einer gesunden Stadt und bestimmte die Ernährungsweise der Bürger, die aus dem Genuss von Früchten, Getreide und Gemüse bestand. Sokrates vertrat die Meinung, dass alle Kriege und Krankheiten eine, wenn auch entfernte, so doch die eigentliche Folge vom Fleischessen seien.

* Physiognom- eine Person, die anhand der Gesichtszüge eines Menschen seinen Charakter bestimmen kann.

Übersetzung aus dem Bulgarischen von Adrian Vogel

Redaktion: Angelika Beate Todorov

Alle Mitglieder unseres Übersetzerteams arbeiten auf freiwilliger Basis und unentgeltlich. Wir wären für jegliche Untertstüzung dankbar, besonders beim Redigieren, Veröffentlichen, bei der Herausgabe und dem Vertrieb dieser Übersetzungen.

Koordinator des Übersetzerteams: Anelia Kuzmanova

E-mail:wb_ translation_team@mail.bg

Koordinator der deutschen Übersetztergruppe: Stanislava Stefanova

E-mail: stanislavastefanova@abv.bg

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